Wie liebevoll ist Dein Spiegel eigentlich zu Dir?
Ich finde, dieses älter werden ist ja wirklich nichts für Feiglinge. Selbst wenn man körperlich eigentlich fit ist, tauchen mit den Jahren einfach immer mehr Kleinigkeiten auf, die einen schmerzlich daran erinnern, das der Zahn der Zeit auch uns Menschen nagt und das mit der ewigen Jugend halt wirklich nur ein Traum ist. Andererseits, wer will schon ewig jugendlich sein. Nur so ein paar Jahre jünger… aber naja.
Denn dieses älter werden hat ja auch ganz viel Gutes. Zum einen ist das Gegenteil jung zu sterben und das wollen wir ja schließlich auch nicht. Und dann wird man üblicherweise ja auch etwas gelassener, abgeklärter, vielleicht sogar weiser. Und ganz bestimmt liebevoller im Umgang mit sich selbst, oder etwa nicht?
Natürlich geben wir das alle nicht gerne zu, aber manche Spiegel können ganz schön gnadenlos sein. Die Haut wird immer fahler, die Falten und die Dellen immer tiefer. Die anderen Menschen da im Internet sehen immer soviel besser aus. Makelloser, fitter, selbst die im eigenen Alter. Aber Vorsicht – it’s a photoshopped world outside! Wenn man sich mal bewusst hat, dass jede StandardSmartphoneKamera im Selfie-Modus mittlerweile fast automatisch ne PortraitSchönmogelfunktion drin hat, kein Wunder. Guckt Euch mal mit nem stinknormalen Snapchatfilter an, alles straffer, schmaler, akzentuierter, faltenfreier. Kein Wunder, dass ein Spiegel da nicht mithalten kann. Und dann gibt’s da noch die ganzen (Amateur)ProfiPhotoshopper und tausend andere Tricks.
Und dann…
stolpert man über Instagram-Accounts wie die von DanaMercer und Celeste Barber.
Und ich kann Euch nur wärmstens empfehlen, den beiden zu folgen!
Denn sie erinnern uns auf beeindruckende, informative, charmante und sehr, sehr lustige Art wie absurd verdreht unser Blick manchmal ist. Was wir uns da teilweise als Maßstab unterjubeln lassen. Vieles davon ist nichts anderes als purer fake. Und teilweise echt irrwitzig surreal. Wer auf Twitter unterwegs ist, wird auch mit Infoluencer in dem Zusammenhang Spaß haben.
Und gleich noch ein Film bzw. DVD-Tipp „Embrace. Du bist schön.“ Ein Dokumentarfilm der 2016 genau ein Tag lang im Kino lief und den ich sehr motivierend fand um den eigenen Blick mal kritisch auf links zu drehen. Habe ihn anschließend auch mit meiner Teeni-Tochter gesehen, auch das sehr empfehlenswert.
Also folgen, durchklicken, lachen und dann habe ich eine kleine Aufgabe für Euch!
Beim nächsten Check im Spiegel… optimiert doch mal so lange Standort und Weichheit des Lichts, schaltet den gedanklichen Weichzeichner an, retouchiert schon mal alles weg, was euch besonders macht, verrenkt Euch so seltsam und überzogen um Dellen zu straffen und wegzumogeln. Und dann channelt Ihr Eure innere Celeste und lacht herzlich darüber wie albern das alles ist.
Genau dann sind wir nämlich am schönsten! Wenn wir lachen, liebevoll mit uns und anderen umgehen und uns selbst nicht zu ernst nehmen.
Wenn das alles nicht hilft – wie gehst Du mit Deinen Lieblingsmenschen um?
Interessieren Dich da die Falten und Kilos? Oder zählt das nicht viel eher das Funkeln in den Augen, die süßen Grübchen und das gute Gefühl in der Nähe? Na also, warum soll das bei Dir anders sein?
Du bist schön! Ja, wirklich! Ich mein das so.
Auch wenn man es manchmal ein bisschen hervorkitzeln und polieren muss,
zwischen den ganzen strengen Glaubenssätzen die sich da immer vorgedrängelt haben.