Ich liege mit diesem Begriff schon lange im Clinch. Da er nicht geschützt aber irgendwann in Mode gekommen ist, prangt er nun auf tausend Maßnahmen von zweifelhafter Qualität. Und gefühlt ist jede*r Zweite, der mal irgendeine Art von Sinnkrise oder BurnOut einigermaßen überstanden hat, nun Coach. Ich reagiere also ziemlich kritisch auf den Begriff, hinterfrage sehr was dahinter steckt und verstehe jeden Zweifel und Widerstand, der bei Menschen dazu aufkommt. Selbst bei der Suche nach einer klaren Definition finden sich teils völlig gegensätzliche Aussagen.
Mein Dilemma.
Was macht man dann damit, wenn man mit der Transaktionsanalyse gleichzeitig seit Jahren eine intensive Weiterbildung macht, die einen befähigt genau das zu sein? Wenn man herausfindet, dass man da nicht nur ein Talent hat, sondern aufgrund unzähliger eigener Erfahrungen und entsprechendem Fachwissen auch das Rüstzeug hat, anderen Menschen wirklich helfen zu können. Ich habe mehrfach erleben dürfen, was für unfassbare positive Veränderungen ich bei Menschen damit auslösen konnte. Und ich habe bei mir selbst und anderen erfahren dürfen, dass man trotz intensiver Selbstreflexion manche Themen eben nur mit einem liebevollen und dennoch neutralen Blick von Außen identifizieren und aufräumen kann. Den Gewinn an Lebensqualität möchte ich nicht missen. Und auch gerne weitergeben.
Der vernünftigste Weg scheint mir zu sein, meine eigene Haltung dazu so transparent wie möglich zu machen.
Was Coaching für mich ist.
Das Gefühl ist das, was man in Gegenwart eines Lieblingsmenschen hat bzw. haben sollte. D.h. da ist jemand dem ich voll und ganz vertrauen kann, bei dem ich mich gesehen, gemocht, sicher und respektiert fühle. Mir wird mit liebevoller Aufmerksamkeit begegnet. Wo ich mich sicher fühle, auch die unangenehmen Themen aussprechen zu dürfen, mit Worten hadern kann und Zeit, Raum und Begleitung habe, mich da heran zu tasten.
Also sowas wie ein bester Freund oder eine beste Freundin ABER ohne möglicherweise störende Emotionen oder Betroffenheit beim Gegenüber. Der sich in dem Moment zurücknimmt und nur auf mich konzentriert ist, ohne eigene Themen zu einzubringen. Ergänzt um die fachliche Professionalität, die ich gerade brauche.
Ich werde nicht bewertet, sondern wir loten gemeinsam meine und mögliche andere Blickwinkel aus. Derjenige scheut sich nicht, mir auch unbequeme Fragen zu stellen oder Dinge auszusprechen, auf eine behutsame Art. Gemeinsam analysieren wir meine Sicht der Dinge und überlegen, wo diese vielleicht herkommt und ob sie mir selbst mit Distanz betrachtet angemessen erscheint. Welche anderen Sichtweisen vielleicht hilfreicher wären und wie ich die verinnerlichen kann.
Voraussetzungen
Meine Basis ist die Transaktionsanalyse und die ist mittlerweile integraler Bestandteil meiner Sicht auf das Leben und die Menschen. Meine Haltung ist die „Ich bin OK, Du bist OK„-Ebene. Gemeinsam nehmen wir neue Perspektiven ein. Die Verbindung wird von Vertrauen getragen. Wir bemühen uns beiderseitig um maximale Transparenz und Ehrlichkeit im Prozess. Das bedeutet auch mal innehalten, nachspüren, um die richtigen Worte ringen. Wir unterwerfen uns keinem Erfolgsdruck sondern geben dem Prozess Zeit. Eine über Jahrzehnte entwickelte Persönlichkeit ändert sich nur selten in wenigen Stunden. Allerdings können so wegweisende Erkenntnisse passieren. Doch auch die brauchen oft einen Moment um sich in ihrem Ausmaß zu zeigen.
Gefühle sind gut und wichtig und dürfen sein. Es ist auch ein geschützter Platz zum „mal ausheulen“. Wir lassen es zu und halten es gemeinsam aus. Doch das ist kein Selbstzweck. Wir gucken hin, warum sich das so anfühlt und was du daraus lernen kannst. Wir versorgen die Situation bis wir zu einem guten Ende der Sitzung finden.
Was es auch sein kann.
Auch das „Chaos im Kopf“ einfach mal hinwerfen können. Überblick gewinnen, sortieren, die richtigen Enden zum anfangen finden. Einen schwelenden oder auch akuten Konflikt betrachten, verstehen und Lösungsmöglichkeiten durchdenken. Fühlt sich das Leben gerade festgefahren an? Dann gucken wir gemeinsam hin, woran das liegt. Oder stehen große private oder berufliche Entscheidungen an, bei denen die berühmte Pro/Contra-Liste einfach nicht weiterhilft? Blockiert, lähmt oder ängstigt irgendeine aktuelle oder auch wiederkehrende Situation die Lebensfreude? Braucht es einfach noch einen Anstupser in die richtige Richtung? Einen Sparringspartner zum nochmal gemeinsam durchdenken, bevor man den endgültigen Schritt wagt? All das sind typische Situationen, bei denen Coaching helfen kann und häufig in erstaunlich kurzer Zeit einen großen Entwicklungs- und Erkenntnissprung ermöglicht.
Mein „Lieblings“thema.
Und es gibt ein Thema, das mir ganz besonders am Herzen liegt, die „Selbstliebe“. Einfach das tief verinnerlichte „Ich bin OK“ für jeden. Insbesondere, weil es so umfassende Auswirkungen auf das Leben hat. Und weil ich es bei so vielen Menschen erlebe, die ich als ganz wunderbar, besonders und liebenswert empfinde. Und gleichzeitig sehr gut nachfühlen kann, wie das ist. Weil es mir als Kind selbst vermittelt wurde und ich mich erfolgreich da heraus gearbeitet habe. Ich kann beide Seiten sehen, verstehe, woher es kommt und habe tausend Anregungen wie man einen liebevoll realistischen Blick auf sich selbst entwickelt. Die wir behutsam gemeinsam ausloten, wie das für Dich funktionieren könnte.
(Nur zur Klarheit: absolut nichts davon hat mit einer esoterisch rosa gefärbten Brille oder einpeitschenden TschakkaMöchtegernErfolgsGurus zu tun.)
Grenzen einhalten.
Ich glaube daran, dass es eine fließende Grenze zwischen Coaching und Therapie ist, auch hinter manchen beruflichen Fragestellungen verbergen sich tiefgründige Persönlichkeitsthemen. Wenn sich solche Themen zeigen, sprechen wir sie an und behalten die Grenze im Blick. Wenn sich Bedarf zur therapeutischen Aufarbeitung zeigt, verweise ich an geeignete Ansprechpartner. Ich therapiere nicht.
In der Transaktionsanalyse arbeiten wir immer vertragsbasiert. Das ist selbstverständlich auch eine klare Absprache über die Art der Zusammenarbeit und zu welchen Konditionen das passiert, doch es ist viel mehr als das.
Wir klären am Anfang jeder Sitzung, was das aktuelle Thema ist, das wir bearbeiten, welche Wünsche und Grenzen bestehen und was mein Beitrag als Coach sein soll. Das dient immens der Klarheit und Orientierung, insbesondere auch wenn es im Verlauf emotional zugeht. Und es dient auch dem Schutz beider Seiten. Vor falschen Erwartungen, unerwünscht triggernden Themen oder Frust bei vorübergehender Orientierungslosigkeit.
Was es auch sein kann.
Ich habe einen umfangreichen Erfahrungsschatz, Wissen, Tipps und Tricks aus den Bereichen Organisation, Projektmanagement, Kommunikation, Präsentation, Rhetorik, Positionierung, Marketing, etc. Wenn diese hilfreich sind, gebe ich sie gerne weiter. Das ist für mich kein Coaching, sondern Beratung, kann den Prozess aber sehr sinnvoll ergänzen und bereichern.
Was es braucht.
Vertrauen, Ehrlichkeit, Offenheit und Zeit. Die Chemie muss stimmen und es braucht zumindest ein kleines Maß an Vorschuß-Vertrauen in den Coach. Ohne das werden die wichtigen Themen nicht auf den Tisch kommen und damit wird keine zielführende Arbeit ermöglicht. Das sich kennen und vertrauen lernen kann und darf am Anfang etwas Zeit kosten, aber die grundsätzliche Offenheit sich auf den Prozess einzulassen, sollte vorhanden sein. Das ermöglicht, sich von den offensichtlichen Themen zu den dahinter liegenden Strukturen zu arbeiten. Zielführende, hilfreiche Ergebnisse sind auf allen Ebenen möglich und damit auch von Anfang an.
Und es braucht natürlich einen geschützten Rahmen, d.h. ein Umfeld und einen definierten Zeitrahmen, der es erlaubt sich sicher zu fühlen und einzulassen. Das kann ein Spaziergang in der Natur, ein reales Treffen in dafür geeigneten Räumen oder ein Online-Meeting z.B. per Skype sein.
Die für mich wesentlichsten Gedanken zu dem Thema habe ich hiermit beschrieben.
Kannst Du damit was anfangen? Hilft es? Fehlt Dir was?
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Ich freu mich auf Dich.